Über mich:
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Jänner 1996 geboren in Wien
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2004 Umzug nach Tirol
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2015 Umzug nach Wien gemeinsam mit Mario
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2020 Abschluss Studium Soziale Arbeit
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seit 2020 Masterstudium Gender Studies
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Seit 2023 Ausbildung Lebens- und Sozialberatung
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April 2024 Geburt des ersten Kindes
Mein Name ist Sophia Eberle, ich bin Sozialarbeiterin, Lebens- und Sozialberaterin unter Supervision und studiere Gender Studies im Master. In meinen Studien setze ich mich intensiv mit gesellschaftlichen Rollenzuschreibungen auseinander. Gemeinsam mit meinem Lebensgefährten Mario und unserem Kind wohne ich in Wien.
In den letzten Jahren habe ich in unterschiedlichen Kontexten der Sozialen Arbeit mit Kindern und Eltern gearbeitet und dabei verschiedene Begegnungsräume kennengelernt:
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Parkbetreuung: ein offener, ungezwungener Rahmen, in dem Kinder Spiel-, Kreativ- und Bewegungsangebote nutzten und Eltern oft ganz von selbst mit den Pädagog:innen ins Gespräch gekommen sind.
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AusbildungsFit-Maßnahme: ein Setting, in dem bei vielen Eltern der Wunsch – oder auch die Sorge – im Mittelpunkt stand, dass ihr Kind einen guten Start ins Berufsleben findet.
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Schulsozialarbeit: hier entstanden die meisten Elterngespräche, wenn es ein konkretes Problem gab – sei es durch Konflikte mit Lehrpersonen, Sorgen der Eltern um ihr Kind oder Anliegen der Kinder, die die Mitarbeit der Eltern erforderten.
In all diesen Kontexten habe ich immer wieder erlebt: Die allermeisten Eltern wollen das Beste für ihr Kind. Manchmal sind die Wege, die sie wählen, nicht zielführend – oft aus Unwissenheit, eigenen Kindheitserfahrungen, Überforderung, gut gemeinten Ratschlägen aus dem Umfeld oder durch den Druck von Alltags- und Existenzsorgen. Aber die Absicht dahinter ist fast immer eine positive.
Diese Erfahrung prägt meine Haltung: Ich bin überzeugt, dass alle Eltern, die mein Angebot in Anspruch nehmen, ihr Kind bestmöglich unterstützen wollen und dass sie ihr Kind am besten kennen. Sie sind die wichtigsten Bezugspersonen im Leben ihrer Kinder. Meine Rolle sehe ich primär darin, Eltern dabei zu unterstützen, mit sich selbst in Verbindung kommen, sodass sie aus dieser inneren Verbindung heraus neue Wege finden, mit ihren Kindern in Kontakt zu treten. Sozusagen als Navigationshilfe, die sie auf ihrem eigenen Weg unterstützt.
Ein wesentlicher Teil meines Weges war – und ist- die Selbsterfahrung. Auf der Suche nach innerer Klarheit und Leichtigkeit habe ich viele verschiedene Zugänge ausprobiert: von körperorientieren Methoden wie Atemtechniken, Yoga und Kinesiologie bis hin zu Gesprächen in Therapie, Lebens- und Sozialberatung und Aufstellungsarbeit. Besonders berührt haben mich Begegnungen, in denen ich spüren durfte: Ich bin so willkommen, wie ich bin.
Diese Erfahrungen haben mich gelehrt, wie heilsam echte Präsenz und ehrliches Interesse sind – und wie irritierend es sein kann, wenn jemand nicht wirklich da ist oder schon eine fertige Meinung über mich hat.
Daraus hat sich meine eigene Haltung entwickelt, die heute meine Arbeit prägt: Entscheidend ist für mich weniger, welche Methode eingesetzt wird, sondern wie begleitet wird. Wertschätzung, Präsenz und Authentizität sind für mich die Basis einer guten Beratung – und genau das möchte ich auch meinen Klient:innen weitergeben.
Mein Ziel ist es, Räume zu schaffen, in denen Menschen sich öffnen, ausprobieren und wachsen können – ehrlich, offen und wertschätzend. Ganz besonders wünsche ich mir, dass Eltern und Kinder in meinen Angeboten genau so einen Ort finden: einen Raum, in dem sie sich entfalten, austauschen und gemeinsam wachsen können.
Schon lange beschäftigt mich die Frage, wie Menschen sich selbst und ihre Rolle in der Gesellschaft finden. Mein eigener Weg der Persönlichkeitsentwicklung begann mit dem Gefühl, dass ich etwas Entscheidenden über das Leben nicht verstanden hätte. Etwas, das für andere selbstverständlich schien.
Erst als ich begann, mich mit gesellschaftlichen Rollenbildern auseinanderzusetzten, wurde mir klar: Auch ich spiele eine Rolle – nur nicht mit derselben Überzeugung wie mein Umfeld. Der Soziologe Erving Goffman beschreibt in seinem Buch „Wir alle spielen Theater“, dass wir Menschen uns wie Schauspieler:innen auf einer Bühne verhalten: Wir präsentieren eine bestimmte Version von uns selbst, je nach Publikum und Situation. Nach Goffman gibt es kein „rollenfreies“ Sein. Das Spielen von Rollen gehört für ihn zum menschlichen Zusammenleben.
Anfangs versuchte auch ich, meine Rollen zu „verbessern“, um besser in mein Umfeld hineinzupassen. Um sicherer in meinen Rollen zu wirken und Anschluss zu finden. Doch irgendwann wurde mir klar, dass mich nicht das perfekte Mitspielen erfüllt, sondern der Mut, meinen eigenen, authentischen Ausdruck zu entdecken. Auch dann, wenn er nicht den Erwartungen entspricht.
Ich bin nämlich davon überzeugt, dass ein authentischer Ausdruck möglich ist, auch wenn uns von außen immer Rollen zugeschrieben werden. Ich kann mich bewusst entscheiden, ob ich diesen Zuschreibungen folgen möchte oder nicht. Das ist nicht immer leicht: Nicht rollenkonformes Verhalten kann Irritationen auslösen – bei mir selbst und in meinem Umfeld.
Dieser Weg erfordert Mut, Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, Unsicherheit auszuhalten. Aber er eröffnet eine Freiheit, die in Rollen nicht zu finden ist. Auf diesem Weg befinde ich mich noch immer. Und genau das möchte ich auch anderen Menschen ermöglichen: mit sich selbst in Kontakt zu kommen und den eigenen Ausdruck zu erforschen.
