Erziehungsberatung – Beziehung statt Rezepte
Jedes Kind kommt mit einem einzigartigen Kern auf die Welt – voller Kraft, aber noch ohne Orientierung. Es braucht Erwachsene, die Halt geben, Sicherheit und Richtung, nicht durch starre Regeln, sondern durch echtes, klares Gegenübersein.
In unserer Erziehungsberatung steht deshalb Beziehung im Mittelpunkt. Wir begleiten Eltern dabei, die Gefühle ihrer Kinder wahrzunehmen, zu benennen und gemeinsam Wege zu finden, mit ihnen umzugehen. Trauer, Wut oder Angst werden nicht weggeschoben, sondern als wichtige Signale verstanden.
Ein zentraler Teil unserer Arbeit ist es, Eltern zu ermutigen, zuerst mit sich selbst in Kontakt zu treten. Je besser der Zugang zu den eigenen Empfindungen, Bedürfnissen und zur inneren Klarheit gelingt, desto authentischer können sie ihrem Kind begegnen. Kinder spüren, ob Erwachsene echt sind – und nur so entsteht eine Orientierung, die trägt.
Ablauf
Unser Ansatz ist dabei bewusst offen und nicht an starre Konzepte gebunden. Uns ist es wichtig, dass jede Familie ihren eigenen authentischen Weg findet. Wir sehen unsere Aufgabe darin, zu begleiten, zu bestärken und Impulse zu geben – nicht darin, vorgefertigte Lösungen zu präsentieren.
Gefühle begleiten
Ein zentraler Punkt ist der Umgang mit Gefühlen. Viele Ratgeber empfehlen Ablenkung, wenn ein Kind traurig ist, wütend oder verzweifelt. Doch Ablenkung nimmt dem Kind die Chance, einen inneren Kompass aufzubauen. Es lernt: „So wie ich mich fühle, ist falsch, das gehört weggeschoben.“ Damit verliert es die Verbindung zu seiner eigenen Orientierung – oder baut sie gar nicht erst auf.
In unserer Arbeit geht es deshalb darum, Gefühle nicht wegzudrücken, sondern ernst zu nehmen. Dem Kind zu zeigen: Deine Trauer, deine Wut, deine Angst – das darf da sein. Und gleichzeitig: So kannst du lernen, damit umzugehen. Eltern lernen, wie sie diese Gefühle aufnehmen, benennen, begleiten – ohne sie kleinzureden und ohne sie größer zu machen, als sie sind.
Ausdruckswege eröffnen
Noch etwas ist entscheidend: Ein Kind versteht uns am Anfang nicht über Worte. Es hört Laute, spürt Schwingung, sieht den Ausdruck im Gesicht, nimmt die Haltung wahr. Daraus entsteht schnell Frustration – denn es kann sich nicht ausdrücken, weiß manchmal selbst nicht, warum es schreit oder blockiert. Hier beginnt unsere Aufgabe: dem Kind Ausdruckswege zu eröffnen – mit Gesten, mit Malen, mit einfachen Zeichen – und ihm zu zeigen, dass seine Regungen gesehen werden.
Authentischen Ausdruck finden
Kinder spüren sofort, ob wir echt sind. Sie können es nicht formulieren, aber sie fühlen es. Wer bloß Tipps aus einem Buch, dem Internet oder auch einer Beratung mechanisch abarbeitet, wirkt für das Kind unklar, verwirrend, fremd. Darum gehört zu unserer Erziehungsberatung auch, dass Eltern zuerst mit sich selbst in Verbindung kommen. Nur wer authentisch ist, kann dem Kind Orientierung geben, die trägt.
Orientierung heißt in diesem Sinn nicht: Regeln runterbeten, Rezepte abarbeiten, Methoden kopieren. Orientierung heißt: hinspüren, schauen, was dieses Kind jetzt braucht – und morgen vielleicht etwas anderes. Ideen von außen können Impulse sein, aber niemals Schablonen. Wer versucht, Kinder mit einer Schablone zu erziehen, verliert den echten Kontakt. Wer sie hingegen wirklich wahrnimmt, schafft ein Miteinander, das trägt.
Hinter Schablonen steckt oftmals der Wunsch, das Verhalten von Kindern auf irgendeine Weise zu beeinflussen. Entweder sie sollen dazu gebracht werden, etwas Bestimmtes zu machen (Zähne putzen, genug und gesund Essen, an der Hand gehen etc.) oder etwas unterlassen (mit Dingen schmeißen, schimpfen, laut sein etc.). So wird jedoch nur das Verhalten selbst und nicht die Ursache von dem Verhalten verändert. Und oftmals passiert nicht einmal das. Manche Kinder bemühen sich tatsächlich, diesen Vorgaben zu entsprechen. In diesen Fällen wird die Methode/die Schablone als erfolgreich angesehen. Dabei passt sich das Kind lediglich an, um positive Aufmerksamkeit und Liebe von den Eltern zu erhalten. Andere Kinder rebellieren und brechen aus. Für sie ist die negative Aufmerksamkeit, welche sie so erhalten, lohnender. Beides verstellt den Blick auf das, worum es wirklich geht.
So wächst ein Kind heran, das seine Gefühle kennt, sich ausdrücken lernt und seiner inneren Orientierung vertraut. Und Eltern, die sich darauf einlassen, gewinnen etwas Seltenes: die Erfahrung, dass Erziehung nicht Technik ist, sondern Beziehung. Eine lebendige, echte, manchmal herausfordernde, aber immer kostbare Beziehung.
Setting der Erziehungsberatung
Die Erziehungsberatung kann mit Sophia, mit Mario oder mit beiden gemeinsam stattfinden. Besonders wenn beide Eltern an der Beratung teilnehmen, kann es hilfreich sein, dass auch zwei Berater:innen anwesend sind. So können unterschiedliche Perspektiven sichtbar werden und beide Elternteile gleichermaßen gehört werden.
Je nach Bedarf ist es außerdem möglich, dass Sophia und Mario zunächst einzeln mit jeweils einem Elternteil arbeiten, bevor ein gemeinsames Gespräch im Vierer-Setting stattfindet. So entsteht Raum für individuelle Reflexion und eine vertiefte gemeinsame Verständigung.
Preise:
30 € /Einheit für eine Einzelberatung
35 € / Einheit für eine systemisch Doppelberatung
Dauer:
eine Einheit dauert 45 Minuten
eine Doppeleinheit dauert 1,5 Stunden